
Seinen wohlverdienten Ruhestand hatte sich Peter Masur, bis zum 31.08.25 noch Pächter der Havana Bar, anders vorgestellt. Nach 48 Jahren im Nachtgeschäft hat er sich zurückgezogen und wollte seine Bar in guten Händen wissen. „Dann kommen Jüngere zum Zug“, hoffte er noch zu diesem Zeitpunkt. Nun steht der 76jährige in seiner geliebten Bar, hängt die zahlreichen Bilder ab und erzählt mit zittriger Stimme von seinen 27 Jahren in der Kupferstraße. Von den zahlreichen Salsa-Kursen, den Latino-Nächten und den Cuba-Events. Statt selber, wie geplant, als Gast die Havana Bar zu besuchen, muss alles bis nächste Woche raus. „Die beiden Bars, das DJ-Pult, Spiegel, Stühle, Tische, sowohl hier oben als auch unten, alles muss weg“, lässt er verlauten. Die Erbengemeinschaft teilt nicht das Herzblut von Peter, sondern will die Räumlichkeiten anderweitig vermietet wissen.

Wer ein Teil der Havana Bar für sich selber als Erinnerung haben, oder für sein eigenes karibisches Etablissement kaufen möchte, sollte sich umgehend bei Peter melden. Vieles ist noch gut nutzbar und in dieser Art schwer zu bekommen. Der Kontakt zu Peter: 0173/477 28 53.

Mit der Havana Bar verschwindet eine weiterer alt eingesessene Bar aus der Ingolstädter Innenstadt. Mit ihr auch ein Anlaufpunkt einer ganzen Szene. Stammgast Maria: „Wo sollen wir jetzt hin für lateinamerikanische Musik und einem entsprechenden Ambiente?“, fragt sie uns. Leider wissen auch wir es nicht. Leb wohl, Havana Bar.
Text & Foto: Daniel Melegi


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