Am Samstag, den 15. November bildete eine unglaubliche Gala den Abschluss der Jazztage in Ingolstadt. Nach der Jazzparty am Freitag im Hotel Maritim mit acht Bands in drei Sälen und mit über 700 begeisterten Jazzfans, gab es ein ausverkauftes Finale im Maritim Congress Centrum mit zwei herausragenden Sängerinnen des internationalen Jazz: Rebekka Bakken mit der HR-Bigband und Lizz Wright mit ihrer eigenen Band.

Die erste Hälfte des Abends gehört Rebekka Bakken, der HR-Bigband unter der Leitung von Jörg Achim Keller und der Musik von Tom Waits in einer genialen Orchesterfassung. Rebekka Bakken hat dabei mit ihrer charakteristischen Stimme den Songs von Tom Waits, die eigentlich in einem eigenen Universum überdauern, ihren eigenen Stempel aufgedrückt. Und die begnadete norwegische Sängerin, die zum fünften Mal beim Festival in Ingolstadt zu Gast ist, fühlt sich in dieser Stadt wie zu Hause. Sie hat sich ganz ihrem Publikum verschrieben. Ein treues Publikum, das nach dem Konzert Schlage steht um Autogramme zu ergattern, die brandaktuelle CD „NORD“ zu erwerben und natürlich um Selfies aufzunehmen. Rebekka beweist unendlicher Geduld und mit einem großem Hallo begrüßt sie die Fans, die sie aus den vergangenen Konzerten wiedererkennt.

Den zweiten Teil des Abends gestaltet Lizz Wright, die charismatische US-amerikanische Sängerin aus Georgia, die mit tiefer, samtiger Stimme den Saal mit Wärme, Menschlichkeit und Liebe erfüllt. Beginnend mit dem Titelsong „Sparrow“ aus ihrer aktuellen CD „Shadow“ von 2024 bis zur Hymne „Amazing Grace“ gestaltet sie mit ihrer fünfköpfigen Band eine beeindruckende musikalische Reise aus Jazz, Soul, Folk und Gospel.

Dank dieser beiden Diven des Gesangs vibriert das Publikum vor Begeisterung bei einem Konzert, das fast vier Stunden dauert und das erst kurz vor Mitternacht endet. Beide Sängerinnen werden vom Publikum zurecht mit Standing Ovations gefeiert. Die Herzlichkeit, Menschlichkeit, Nähe und Professionalität, die sie ausstrahlen, bleiben dem Publikum sicherlich lange in Erinnerung.

Trotz der wirtschaftlichen Lage, in der sich die Stadt befindet, wird man mit Sicherheit weiter für dieses Festival kämpfen, denn mehr als 7000 Besucher bei 28 Konzerten, die aus allen Teilen Europas, den Vereinigten Staaten und sogar Japan kamen, unterstreichen die Bedeutung und das Interesse, welches das Festival sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene weckt.
All dies wäre ohne das Engagement der gesamten Stadt, der Sponsoren, Techniker, Mitarbeiter, Fahrer, Fotografen, Musiker, Lehrer, Schauspieler, Journalisten usw. nicht möglich. Nicht zu vergessen der Programmdirektor, der Musiker Wolfgang Haffner, der bei fast allen Konzerten anwesend war und sich mit Leib und Seele dafür einsetzt, dass die Musik alle Ecken dieser Stadt erreicht und somit ein Zeichen gibt, wie wichtig Kultur für das Wohlbefinden einer Stadt gerade in schwierigen Zeiten ist.
María Jesús Carrero Moure für La Nueva España und megazin
Weitere Fotos hier: https://www.reinharddorn-fotografie.de/photography-music/jazztage-2025
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