Studierende der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) haben 14 Entwürfe angefertigt – und die Bürgerinnen und Bürger der Stadt dürfen mitentscheiden, welcher Vorschlag umgesetzt werden soll. Die Ideen der Studierenden werden ab 19. Juni im Rahmen einer Ausstellung präsentiert, ab 24. Juni läuft die Abstimmung. Die Aktion ist Teil eines gemeinsamen Projekts von KU, Stadt und Landkreis Eichstätt sowie der Volkswagenstiftung.
Studentinnen und Studenten aus dem Fachbereich Kunstpädagogik haben sich in den vergangenen Wochen intensiv mit dem Thema Kunst im öffentlichen Raum auseinandergesetzt. Dabei entstanden 14 Modelle möglicher Kunstwerke, die auf zugehörigen Plakaten beschrieben werden. „Wir möchten den öffentlichen Raum als einen ästhetischen Gestaltungsraum für die Menschen in Stadt und Region erlebbar machen, an dem alle gemeinsam mitwirken können,“ erklärt Petia Knebel, Akademische Oberrätin im Fachbereich Kunstpädagogik. Sie leitet das Projekt.
Den Entwürfen, die nun gezeigt werden, geht ein längerer Entstehungsprozess voraus: Die Studierenden erforschten die geografischen und kulturellen Besonderheiten des Raums Eichstätt und dessen landschaftliches Umfeld. Sie führten Umfragen in der Bevölkerung und im Freundes- und Bekanntenkreis durch, um Ideen, Meinungen oder Vorschläge für mögliche künstlerische Umsetzungen einzuholen. Aufbauend darauf erstellten sie Konzepte und Modelle, die sich mit den architektonischen, kulturellen und sozialen Charakteristika der Stadt beschäftigen. „Die Modelle und Fotomontagen auf den Plakaten zeigen mögliche Umsetzungsformen, die aus der unmittelbaren Auseinandersetzung mit Stadt und Region und den Menschen, die hier leben, entstanden sind“, erläutern Petia Knebel und ihre wissenschaftliche Mitarbeiterin Kerstin Muhr.
Der Abstimmungsprozess zur Auswahl des öffentlichen Kunstwerks ist dreistufig: Am 19. Juni präsentieren die Studierenden ab 14 Uhr ihre Kunstwerke einer Fachjury aus den Bereichen Handwerk und Technik, Stadtverwaltung und Stadtplanung sowie Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft. Diese Vorstellung ist öffentlich. Sie findet im Foyer des KU-Gebäudes Marktplatz 7 statt – dort werden die Entwürfe anschließend auch ausgestellt. Die Fachjury wird aus den 14 Entwürfen vier Arbeiten für die weitere Abstimmung und Umsetzung auswählen. Kriterien sind dabei nicht nur die Ästhetik, sondern auch die Möglichkeiten der öffentlichen Nutzung sowie die technische Realisierbarkeit. Anschließend dürfen die Bürgerinnen und Bürger abstimmen – die beiden Kunstwerke mit den meisten Stimmen gehen in die Endauswahl. Die treffen die Leitung der Stadt und des Landkreises gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Kunstpädagogik und Kunstdidaktik der Universität. Das Gewinnerprojekt wird nach Abschluss des Auswahlprozesses mit lokalen Expertinnen und Experten sowie Handwerksbetrieben umgesetzt – finanziert über Mittel der Volkswagenstiftung.
Die Ausstellung „Kunst im öffentlichen Raum für die Stadt Eichstätt – Entscheiden Sie mit!“ ist vom 19. Juni bis 17. Juli, montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr am Marktplatz 7 zu sehen. Die Bürgerabstimmung startet am 24. Juni und läuft bis 5. Juli.
Abbildung: Kerstin Muhr, KI-generiertes Bild