Volle Kneipen mit viel Jazz am Donnerstag in Ingolstadt

Ob Jazz in den Kneipen 2025 ausverkauft waren, konnten wir nicht in Erfahrung bringen, schließlich lief die Abendkasse an den elf Spielorten bis in den späten Abend. Der Andrang war jedenfalls groß genug, um den Veranstaltern, Acts und Besuchern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Ragawerk mit Raga, Elektronik und Jazz im Griesmüllers war sicherlich eines der Highlights bei Jazz in den Kneipen

Auch die Besucher waren durchwegs begeistert von der Bandbreite der Musik. Von kubanischen Klängen mit Isabel Casas Y Nueva Vista, über Berliner Electro von Bobby Rausch bis hin zu Orient-Jazz von Masaa mit dem WDR-Jazzpreisträger Rabih Lahoud, war für jeden was die dabei. Die Frage war lediglich: An welchem Ort? So galt es, das Programmheft im Vorfeld genau zu studieren, um keine „außergewöhnlichen Überraschungen“ zu erleben, oder eben einfach durch die Kneipen zu flanieren, auf der Suche nach den besonderen Erlebnissen. Welche diese waren, musste jeder Gast für sich selbst entscheiden.

Sera Kalo sprang mit ihrem Trio eXante im Mo – Neue Galerie – für das ausgefallene Jeff Cascaro Quartett ein.

 

Eine echte Show im diagonal: Masaa mit Rabih Lahoud und seiner Band. Er erhielt 2021 den Deutschen Jazzpreis für sein Album Irade.

 

Im Zwölf by Yankee & Kraut spielte Flamenkora gleich zweimal auf. Traditioneller Mandika Kora und Gesang aus dem Senegal für echte Musikliebhaber.

 

Die Rosengasse 2 bot eine tolle Optik für Meretrio. Die Jungs aus Brasilien boten eine sehenswerte Mischung aus Jazz und Kammermusik mit vielen Eigenkompositionen

 

Proppenvoll das Tagtraum mit ToyToy. Die vier Musiker vereinten Jazz und Urban Music

 

Viele fanden sich zum Schluss im Backstage ein, dem Gastrobereich im Theater Ingolstadt. Hier lieferte Sebastian Reier aka Booty Carrell eine durchaus bemerkenswerte DJ-Performance ab. Nur mit Singles und Maxis gestaltete er seine knapp zwei Stunden mit orientalischen Klängen, elektronischer Musik, Funk & Soul, Berliner Sound und sogar Hip-Hop aus Deutschland. Jedermanns Geschmack waren seine Musikauswahl und die Übergänge nicht, aber, das sollten sie auch nicht sein. Das Backstage war einer der wenigen Orte, um sich von den Stühlen zu befreiten um zu tanzten. So, wie es sich für eine Abschlussparty auch gehört.

Nachtschwärmer trafen sich ab 00:00 Uhr im Backstage und tanzten zu orientalischen Klängen der 70er bis zu deutschem Hip-Hop wie Ebows „Chayas Worldwide“ aus dem Jahre 2024

 

Anstelle von Saroos traten Bella Wakame im Backstage auf. Ihr definitiv experimenteller Sound schaffte es, die Gäste in Wallung und auf die Tanzfläche zu bringen. Wenn auch nur temporär. Die Zugabe hätte etwas kraftvoller sein können, dennoch ein interessanter kurzfristiger Ersatz.

Fotos und Text: Daniel Melegi

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