
Um als DJ aufzufallen, reichten in den 90ern noch gute Trax aus. Marusha war eine der ersten Djs, die ihren eigenen Stil mit gefärbten Augenbrauen und knalligen Outfits entwickelte. Einen drauf setzten Daft Punk, genau genommen Helme, die sie immer noch gerne tragen. Doch erst seit den 2000ern verstecken immer mehr Acts ihr Gesicht. Manche Masken, wie die von Boris Brejcha, haben ihren Sinn: Als Sechsjähriger war Brejcha Zuschauer bei dem Flugtagunglück von Ramstein und erlitt dabei schwere Verletzungen im Gesicht. Er trug eine medizinische Maske, weswegen er von seinen Mitschülern gehänselt wurde. Die Maske sollte seine Narben verstecken. Mittlerweilen legt er sie während des Sets ab.
Andere Gesichtsbedeckungen sind namensverstärkend wie bei Deadmau5, Mike Candys oder Marshmello. Ein anderer Grund findet sich hinter der venezianischen Schnabelmaske von Claptone. Hinter dieser stecken angeblich 3 verschiedene Personen, u.a. Daniel Dexter, der früher im Maki in der Formation Acidkids auflegte. Somit lässt sich mit nur einem Act dreimal Geld verdienen.
Auch auf Winterbeats hatten wir Künstler, die ihr Gesicht verhüllen. So DJ Bl3nd, Angerfist und 2025 erst Holy Priest. Besonders deren Agenturen setzen viel drauf, dass die Identität ihrer Künstler im Verborgenen bleibt. Ja, da musste ich öfter schon Spezialverträge unterschreiben.
Seinen eigenen theatralischen Charakter, ganz ohne Maske, erarbeitete sich in den letzten Jahren Salvatore Ganacci. Der Bosnier-Italiener fiel auf dem Tomorrowland und anderen Festivals mit Handständen, Föneinlagen, Grätschen und anderen sportlichen Aktivitäten auf, die mehr an eine Turnstunde erinnerten, als an eine DJ-Performance. Trotzdem sehr unterhaltsam, besonders, weil er seine unterschiedlichen Gesichtsausdrücke zur Untermalung seiner Performance nutzt.
Während die Djs from Mars sich unter Papiertüten verstecken, geht es noch eine Spur krasser. Der Australier card Farché, aka Anklepants, trägt einen Penis im Gesicht und konnte mit seinem Boiler Room Berlin Live Set knapp 7000 Likes einheimsen. Doch nichts geht über Gezellige Uptempo, eine 5-köpfige Formation mit Kotmasken. Da verblassen selbst die Acts GPF, Snuff Crew und Cazzette. Keine Ahnung, wovon ich rede? Google hilft.
Ja, ich bin auch einmal mit Maske aufgetreten. Als DJ Fox mit einer leuchtenden Fuchsmaske. Warum? Keine Ahnung, hatte Bock darauf, aber es blieb bei diesem einmaligen Auftritt auf der White Sensation im Festsaal Ingolstadt.
Spoiler: Am 21.02.2026 ist wieder Winterbeats und ich stecke mitten in den Vorbereitungen. Kann durchaus sein, dass du dabei dem Pizzalieferanten Deliverz, einem Poltergst oder einem anderen verhüllten Gesicht begegnest. Ob du jemals herausfindest, welche Personen wirklich dahinterstecken? Möglich, aber nicht sicher!
P.S.: Diesen Samstag steigt unsere 1. Halloween-Party in der eventhalle, am 31.10. die 2. Halloween -Party im Stockerhof, PAF. Was das mit Masken zu tun hat? Sehr viel.
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