Foto/Text: Daniel Melegi
Seit genau zwanzig Jahren zollen STAHLZEIT der Band Rammstein ihren Tribut. Die optische und stimmliche Nähe von Sänger Heli Reißenweber zu Till Lindemann ist wichtiger Bestandteil der Show. Aber auch die „Coolness“ und „Härte“ bringt der Frontsänger mit, um den Vergleichen um den Rammsteinsänger gerecht zu werden. Gute Voraussetzungen, sich am 04.09.2024 im Tilly so zu fühlen, als stünde man vor dem Original.
Brandgefahr nahezu gebannt
Dass jemals Rammstein Ingolstadt besucht, können wir uns abschminken. Doch auch Stahlzeit gastieren erstmalig in unserer Stadt. Viel zu komplex und aufwendig ist die Show, um sie mal eben hier abzuhalten. Doch im geschützten Tilly droht keine allzu große Brandgefahr, könnte man meinen. Sorgen um die 183 Jahre alte Festungsmauer gab es trotzdem und so fuhr die Band nicht alle Geschütze auf. Dennoch genug, um ihrem Vorbild gerecht zu werden und das Publikum zu begeistern.
Ein Süppchen auf der Bühne
Bei „Mein Teil“ jagt Reißenweber, in ein Metzgeroutfit gekleidet, Keyboarder Ron Huber mit einem Messer ausgestattet über die Bühne, um ihn gegen Ende des Liedes in einem Topf zu kochen. Dank immer größer werdenden Flammenwerfern ein wahres Vergnügen. Zumindest für das Publikum.
Bei „Benzin“ brennt die Bühne regelrecht an allen Ecken und Enden und natürlich auch direkt auf der Stage. Verletzt wird – Gott sei Dank – niemand.
Zum Lied „Haifisch“ steigt Huber in ein Schlauchboot und lässt sich von den Zuschauern durch das Tilly tragen. Sein Ziel: Der Ausschankwagen von Nordbräu. Dort holt er sich einige Bier und zurück geht es auf die Bühne – natürlich im Schlauchboot. Die Menge jubelt.
Perfekte Komposition
Ob nun Licht, Ton, Pyro oder Kostüme, alles klappt und harmoniert. Mal ist die Bühne in Rot eingehüllt, dann in Grün oder Gelb. Oder ertrinkt förmlich in einem Pyrowasserfall.
Rammstein-Raritäten und Evergreens
In den gut zwei Stunden kommen die Besucher nicht nur in den Genuss der Megahits. Gut 2/3 des Abends wechseln sich Klassiker und relativ unbekannte Rammsteinsongs ab. Zumindest für den nicht so eingefleischten Rammsteinfan. Die Kracher wie „Engel“, „Du hast“ und „Feuer frei“ heben sich die Musiker für das letzte Drittel auf. Zu Recht, ein brachialer Abschluss eines gelungenen Abends. Ganz ohne dem angekündigten Regen und ohne jeglichen Feuerschaden für die Landesfestung. Vielleicht klappt es doch einmal mit Rammstein. Der erste Schritt ist getan.
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