Warum heißt… das Hotel/der Gasthof zum Anker? Und wo kann ich als Kapitän anlegen?

Diese Frage stellten wir uns, als wir wieder einmal den Viktualienmarkt passierten. Auf der einen Seite findet wir die Essenstände, auf der Biergartenseite den Würfelpark, das Museum für Konkrete Kunst und dahinter wiederum die Donau. Doch einen direkten Zugang zu einem Meer, See oder einem Fluss können wir nicht erblicken. Vielleicht hilft der Straßenname weiter. Das Hotel mit Gasthof liegt an der Tränktorstr. 1. Hilft uns das weiter? Die Straße hat ihren Namen vom mittelalterlichen Tränktor, an dem sich eine Viehtränke befand. Diese wurde nach schwerer Kriegszerstörung 1949 abgerissen. Schade, aber nicht sonderlich hilfreich, außer es waren fliegende Fische, die von der Donau aus einen Sprung wagten, um sich einen Aperitif in der Tränke zu gönnen.

Gibt es eine Erklärung auf der Homepage?

Auf der Homepage erfahren wir, dass die Familie Schmailzl in dritter Generation, seit 45 Jahren, das Hotel mit Gasthof führt. Kann hilfreich sein, ist es aber nicht. So statten wir den Wirten einen kurzen Besuch ab und erfahren….

Gleich kommt die Antwort….

Eigentlich hätten wir auch selber drauf kommen können. Denn nicht die eingetragene Adresse „Tränktorstr. 1“ löst unser Rätsel, sondern die angrenzenden Straße, die die Lokalität vom Viktualienmarkt trennt: Die Schutterstraße. Namensgebend war hier das Flüsschen „Schutter“, welche bis zu seiner Kanalisierung entlang der Straße floss. Bis 1875 konnten hier kleine Boote ankern und so auch direkt vor dem Hotel. Die Schutter selber fließt noch an selber stellen, fürs Anlegen müssten Kapitäne jedoch in der Kanalisation manövrieren, was eher unwahrscheinlich ist.

Der Verlauf der Schutter auf dem Stadtplan von 1816.
Foto: Stadt Ingolstadt

Danke an dieser Stelle an das Team vom Hotel Gasthof zum Anker für die freundliche und schnelle Auskunft. Und so sind wir hier auf megazin.de ein bisschen schlauer, was unsere Stadt betrifft. Ahoi!

Zum Anker auswerfen bitte das Boot in der Nähe der Tränke anleinen.

Foto und Text: Der neugierige Daniel Melegi

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