
10.000 Becher und Bänder mit dem Aufdruck „Bürgerfest – Unser Fest – Unsere Stadt“ hat die Stadt Ingolstadt drucken lassen und versucht, diese kostenpflichtig an die Besucher zu bringen. 3,- Euro für ein Band und 5,- Euro für einen Becher sollten freiwillige Unterstützer investieren und damit signalisieren, dass sie zu dem Großevent stehen. Mehr noch: Der Becher sollte auch Geld sparen. Mit nur einer Investition wäre auch der Pfandbetrag an jedem einzelnen Stand weggefallen, wenn es denn die Wirte konsequent umgesetzt hätten.
Die Idee ging nicht ganz auf. Vielen Besuchern wurde der Promobecher erst gar nicht angeboten, auch die Bändchenverkäufer suchten einige Besucher vergeblich. Mal boten Sie diese vor dem Kreuztor an, dann inmitten vom Afrikafest und zudem wechselten sie die Standorte. Ein Vergleich mit dem Schlossfest in Neuburg ist schwerlich möglich, schließen gibt es in Ingolstadt viel mehr Einlässe, doch Hütten mit Bechern und Bändern wären sicherlich vorteilhafter gewesen, als die gewählte Variante mit wechselnden Verkaufsstellen bzw. unzähligen Ausgabestellen an den diversen Bars. So suchten willige Bändchenkäufer vergeblich die flanierenden Verkaufsstellen, bzw. standen ratlos an den diversen Bars.
Die gute Idee lässt sich beim nächsten Bürgerfest sicherlich besser an den Mann bringen, doch dramatischer gestalteten sich manche Äußerungen der Besucher, wie uns die Verkäufer der Bänder berichteten. Zahlreiche Besucher wehrten die Offerte der Bändchenverkäufer direkt ab mit den Worten: „Ich zahle Steuern und somit finanziere ich diese Veranstaltung“. Sehr zum Leidwesen der redlich bemühten Mädels und Jungs, die nur dafür sorgen wollten, dass der ein oder andere Euro zur Finanzierung des Events in die Kassen fließt. Besonders im Bereich des integrierten Afrika-Festivals mussten diese diskriminierenden Bemerkungen über sich ergehen lassen, obwohl die Bänder nur eine Option darstellten und keinen Pflichtkauf wie bei den Festivalabzeichen in Neuburg. „Es sind nicht die Jungen oder die Besucher über 60, sondern die mittlere Schicht zwischen 45 und 60, die der Aktion abwertend gegenüberstehen“, teilte uns eine Angestellte der Stadt mit.
Und auch wir wurden Zeugen von einem Herrn im mittleren Alter, seiner Frau und Kind, die sich über das Angebot negativ äußerten und auf die Steuerlast hinwiesen. Unser Eindruck: Hier fehlte es teilweise an der Kommunikation im Vorfeld, mehr jedoch am Verständnis der Bürger. Ein Fest in dieser Größe mit einem Kostenapparat von einer halben Million Euro stemmt sich nicht von alleine. Auch ist es nicht die Aufgabe der Stadt, ein kostenloses Fest mit zahlreichen Areas für die Bürger zu stemmen, besonders nicht, wenn die Kasse es aktuell nicht hergibt. Seinen Frust gedankenfrei an freundliche Verkäufer auszulassen, spricht nicht für die Besucher, besonders, wenn diese den Bereich „Afrika“ besuchen und dann gegen Immigranten wettern. Ein Bürgerfest ist für alle Bürger, die Areas klar definiert und die Kosten immens. Seien wir dankbar für dieses Event mit einem unglaublich hohen Kostenaufwand für Sicherheit und freundlich zu den Mitarbeitern, die uns dazu ermutigen wollten, einen kleinen Obolus zu dem tollen Spektakel zu leisten, der uns gegeben wurde. Danke an die Stadt Ingolstadt für dieses Event und ein Freundschaftsbändchen für alle, die nicht verstehen, wieviel Mühe, Arbeit und Geld im Bürgerfest stecken. Egal, ob für 3,- Euro oder gratis. Seid freundlich und dankbar! Es war ein Fest, das Bürgerfest 2025!

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