Jamie Cullum live bei den 39. Ingolstädter Jazztagen

Der englische Sänger trat mit seiner siebenköpfigen Band am Montagabend als Highlight im Festsaal auf. Im unbestuhlten Theater (bis auf den Rang) und das war eine gute Entscheidung. Eine sehr gute. So konnte das Multitalent mit allem glänzen, was ihn ausmacht: Furioses Spiel auf dem Piano, meisterlicher Gesang und Entertainment pur. Doch ein weiteres seiner Talente überspannte die gesamten zwei Stunden: Teamwork mit seiner Band. Er ist ohne Frage der Mastermind, doch immer wieder überlässt er wertschätzend seinen Musikern die Bühne. So nimmt der Backgroundgesang plötzlich mittig auf der Bühne Stellung, während Cullum sich kurzzeitig komplett zurückzieht. Dann steht der Schlagerzeuger im Vordergrund und anschließend der Bassist. Er dankt ihnen, nimmt sich zurück um dann wieder voll zuzuschlagen. Funk, Soul, Gospel, Jazz und auch richtig rockige Nummern reißen die Gäste mit und sorgen für permanente Bewegung auf der Tanzfläche. Mehr sogar: er lässt sie klatschen, schreien und hüpfen, während er und seine Band vom Piano springen, permanent in Bewegung sind und die Menge anfeuern. Die Spielfreude ist jedem einzelnen Künstler auf der Bühne anzusehen und überträgt sich direkt auf die Gäste. Selbst die Besucher auf dem bestuhlten Rang halten es nicht lange aus und wippen auch bei den ruhigeren Songs im Stehen mit. War der Auftritt ein Highlight? Absolut! Vergingen die zwei Stunden wie im Flug? Absolut! Ist er zu Recht ein Weltstar? Definitiv!